Shakti – Die Macht der Göttin
Die Göttin hat viele Gesichter. Sie kommt zu uns als Kriegerin in der Gestalt von Durga. In der anmutigen Gestalt Lakshmis. Als Botschafterin von Geist und Kreativität in der Gestalt von Saraswati. Furchteinflößend und kompromisslos in der dunklen Gestalt Kalis. Sie kommt als Göttin Parvati – Yogini, Ehefrau und Mutter. Und immer als Ausdruck von Shakti, der pulsierenden weiblichen Energie, deren Schwingung Universen erschafft und alles zum Leben erweckt.
In der tantrischen Philosophie ist Shakti der Gegenpol zu Shiva, dem absoluten Bewusstsein. Sie verkörpert alles Irdische, Manifeste, das Prinzip der „Form“, während Shiva die formlose Stille ist, die ewige innere Weite, der unendliche „Raum“. Nichts existiert ohne Shakti, sie bringt jeden Aspekt unseres Seins hervor, Galaxien und Planeten, Körper und Dinge, aber auch Taten und Worte, Gedanken und Gefühle.
Die großen Hindu-Göttinnen des Yoga verkörpern jeweils eine besondere Qualität von Shakti: Jede von Ihnen steht für eine bestimmte Energie, die unsere psychischen Prozesse abbildet und aus den Archetypen des kollektiven Unbewussten entstanden ist.
Lakshmi, Kali & co sind Überbringerinnen machtvoller seelischer Botschaften, die uns in der Yoga-Praxis genauso wie im Alltag Kraft und Klarheit schenken. Sie können uns helfen, unseren Platz in der Welt zu finden und unsere innere Wahrheit in allen Aspekten unseres Lebens zum Ausdruck zu bringen.
Es gibt viele Arten der Göttinnen-Praxis: Wir können uns mit den verschiedenen Formen von Shakti durch Mantra und Mudra, aber auch durch Visualierung und andere Meditationstechniken verbinden. Vor allem aber können wir unsere Empfänglichkeit kultivieren, um die heilsame, liebevolle Präsenz der „Großen Mutter“ in unserem Leben wahrzunehmen.