Tantra, Glück & Begehren

 

Begehren ist Shakti, ist genauso göttlich wie alles andere, ist Motor der Schöpfung.

Es gibt in meinem Verständnis einen Unterschied zwischen „Sehnsucht“ und „Begehren“: Sehnsucht entsteht mehr im Herzen entsteht als im Äußeren. Begehren hingegen mehr durch das, was unsere Sinne uns vermitteln; es ist konditionierter durch unsere Prägungen und Muster.

Ob Du es Sehnsucht nennst oder Begehren, es ist o.k. – Du darfst es im Tantra ohne jedes Schuldgefühl betrachten, ausleben, Erfüllung suchen. Das unterscheidet die tantrische Spiritualität von Traditionen, die sich Entsagung und Askese auf die Fahnen geschrieben haben.

ABER: Mach nicht den Fehler zu glauben, dass Dich die Erfüllung Deiner Begierden glücklich machen wird. Verstehe Sehnsucht und Begehren als Ausdruck Deiner Kreativität, Deines Potentials, als Art und Weise, das Leben zu feiern und auszukosten. Aber nicht als Weg zum Glück.

Denn Glück entsteht nicht in der Erfüllung Deiner Wünsche, sondern indem Du lernst, zu lieben, was IST. Alles, was ist. So wie es JETZT ist. Dich selbst und Dein Begehren eingeschlossen. Tantra sagt: Genieße und erlebe Dein Begehren als Motor, als Energie, als Ausdruck Deiner Lebendigkeit, ohne Schuld und Reue… egal, ob es am Ende befriedigt wird oder nicht. D.h. lebe im JETZT statt von einer Zukunft zu träumen, in der Dein Begehren endlich Erfüllung gefunden hat, nur um dann festzustellen, dass diese Art von Glück nur von kurzer Dauer ist.

Das bedeutet auch, Dich selbst genau so anzunehmen und zu lieben wie Du JETZT bist. Es gibt nichts an Dir, was Du verändern oder verbessern oder loswerden musst, auch nicht Deine Sehnsüchte, Begierden oder Gefühle. Du bist vollkommen, genau so wie Du bist. Du bist das EINE, das für den flüchtigen Moment Deines Lebens in Deiner einzigartigen Form tanzt.

Wenn Du Dich selbst in Liebe annehmen kannst, so wie Du jetzt in diesem Moment bist, wirst Du bemerken, dass destruktive Muster ganz von selbst verblassen: Du brauchst sie nicht dämonisieren oder verbissen versuchen, sie zu transformieren… nur lieben. Indem Du etwas bekämpfst oder loszuwerden versuchst, verstärkst Du es nur. Indem Du es lieben lernst, verwandelst und erlöst Du es ganz von selbst.